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Warum der Großelterndienst ein Modell für die Zukunft ist.

„Großelterndienst“ – das klingt nach Dienstleistung, nach Vorschriften und nach dem Versuch, eine Beziehung künstlich zu erzeugen, die doch nur zwischen leiblichen Enkeln und Großeltern bestehen kann. Aber das Angebot stößt bereits auf großen Zuspruch, auch in der thüringischen Landeshauptstadt. Ich will wissen, was das wirklich ist, der „Großelterndienst“, wer sind die Menschen, die diesen Dienst nutzen? Wie läuft das Prozedere ab? Was sagt sein Vorhandensein über unsere Zeit aus? Vor allem aber: Können durch ihn tatsächlich nachhaltige, zwischenmenschliche Beziehungen entstehen?

„Wir wollen wirkliche Wahlverwandtschaft leben!“ Interview mit Frau Helga Marion Hoyme, Leiterin von Großeltern e.V.

Vielleicht ist jemandem schon einmal beim Vorbeigehen am „Salzmann-Haus“ in der Andreasstraße 16 das Schild aufgefallen: „Großelterndienst Erfurt e.V.“ ist da zu lesen. Auf der Internetseite des Vereins heißt es kurz und bündig: „Auf ehrenamtlicher Basis vermitteln wir junge Familien und Alleinerziehende mit Kindern an junggebliebene Senioren, die Freude daran haben, Kinder durch regelmäßige Treffen auf ihrem Lebensweg zu begleiten.“ Das Büro des Vereins hat seit März 2019, also nun seit knapp drei Jahren, ein Zuhause in den Räumlichkeiten der Andreasgemeinde im Erdgeschoß des Pfarrhauses gefunden. Als erstes frage ich Frau Marion Helga Hoyme, die Sprecherin des Vorstand-Teams von Großeltern e.V. deshalb, wie es dazu kam und was die Nachbarschaft der evangelischen Andreasgemeinde für den Verein, aber auch für sie persönlich bedeutet.